Verspannungen beim Pferd einfach lösen
Verspannungen sind für Pferde sehr unangenehm, vor allem weil unser Pferd nicht sagen kann wo es drückt. Deshalb sollten wir genau schauen, wo unser Pferd verspannt ist, damit wir ihm helfen können. Solche Verspannungen beim Pferd sind meist durch fehlende Beweglichkeit und Verhärtung der Muskulatur zu erkennen. Dort können wir mit der Behandlung beginnen. Dazu haben wir einige Ideen gesammelt. Lassen Sie sich trotzdem bitte immer von einem kompetenten Tierarzt, Osteopathen oder Chiropraktiker beraten und bleiben Sie allzeit kritisch. Die veterinärmedizinische Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

Verspannte Pferde ganz einfach erkennen
Muskelverspannungen beim Pferd äußern sich beim Reiten und Longieren oft als Steifheit. Es fehlt (je nach betroffener Muskelgruppe) die normale Fähigkeit zur Biegung, Aufwölbung des Rückens oder Raumgriff der Bewegungen. Ist unser Pferd stark verspannt, können Taktunreinheit oder sogar Lahmheit auftreten. Diese Beschwerden sind meist zu diffus, um sie eindeutig als Verspannung erkennen zu können. Die Verspannung erkennen können Sie bei unserem Pferd am besten, wenn wir die Muskelkruppen einmal abtasten. Hierzu können Sie die Muskelstränge in Längsrichtung mit etwas Kraft ausstreichen oder vorsichtig mit den Fingerspitzen eindrücken. Ein gesunder, lockerer Muskel gibt nach und schwingt mit. Ist die Muskulatur allerdings verspannt, zeigen die Pferde meist Widerwillen und Abwehrreaktionen wie Wegziehen, Ausweichen, Rücken wegdrücken etc. Außerdem ist die Muskulatur fest und hart. Auch in der Bewegung z.B. an der Longe können wir die Verspannungen erkennen, indem die Muskelgruppen nicht in der Bewegung mitschwingen, sondern fest bleiben und kaum ihre Form verändern. Besonders gut ist dies bei der Rückenmuskulatur unseres Pferdes und der Kruppenmuskulatur zu sehen.
Wie wir Verspannungen beim Pferd lösen können

Um die Muskelverspannungen beim Pferd dauerhaft zu lösen, ist es wichtig die Ursache zu finden. Sonst können Verspannungen bei Pferden immer wieder kommen. Verspannungen im Rücken oder der Schulter entstehen z.B. oft durch einen schlecht sitzenden Sattel, der entweder die Schulter des Pferdes einklemmt oder ungleichmäßig auf dem Rücken aufliegt bzw. der Wirbelsäule nicht genug Raum für Bewegung lässt. Arthrosen wie z.B. Spat können zu Verspannungen im Rücken führen, da die Muskulatur versucht die geringe Beweglichkeit der Sprunggelenke zu kompensieren. Überhaupt sind Verspannungen beim Pferd oft Anzeichen für die Kompensation anderer Erkrankungen.
Verspannungen im Hals können durch eine zu stark rückwärts wirkende Reiterhand entstehen, aber auch wenn der Hals als „Balancestange des Körpers“ übernormal beansprucht wird, was z.B. der Fall ist bei Krankheiten des Bewegungsapparats: So können Schmerzen in den Vorderbeinen ebenso zu Verspannungen im Hals des Pferdes führen.
Können alle äußeren Punkte ausgeschlossen werden, und eine Ursache ist auch nach Abklärung über ein großes Blutbild oder eine Urinuntersuchung nicht findbar, lassen sich mit diesem Schema die Verspannungen beim Pferd lösen:
Checkliste zum Lösen von Verspannungen
- Äußere Behandlung (Keramiktextilien, Rotlicht, Auflagen mit
Bockshornklee, Massagen, evtl. osteopathische Behandlung) - Übersäuerung des Pferdes vermeiden: keine Heulage/Silage
füttern, wenig Getreide und keinen Zucker - Keine Futterpausen über 4 Stunden
- Auf eine gute Trinkmenge achten
- Stress senken
- Viel ruhige und langsame Bewegung
- Kräuter zum Ausleiten, zur Regulation des Sympathikotonus,
zur Entsäuerung und Entspannung - Aminosäuren z.B. aus Spirulina
Unbedingt prüfen, ob Pferd PSSM hat
Wenn Ihr Pferd sehr oft verspannt ist und die Verspannungen oftmals nah an einem Kreuzverschlag sind, sollten Sie Ihr Pferd unbedingt auf die Muskelstoffwechselstörung PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) testen lassen. Bei PSSM handelt es sich um eine Glykogen-Speicher-Krankheit, bei der übermäßig viel normale Vielfachzucker (Glykogen) und abnormale amylaseresistente Vielfachzucker (Polysaccharide) in der Skelettmuskulatur des Pferdes gespeichert werden. Meist tritt PSSM beim Pferd erst auf, wenn es an Bewegung mangelt und in der Fütterung zu viele leicht verfügbare Kohlenhydrate benutzt werden z.B. Getreide, Melasse oder Äpfel. Anzeichen für PSSM können Bewegungsunlust, schnelle Ermüdung oder übermäßiges Schwitzen nach kurzer Trainingszeit sein (vgl. Fritz/Maleh 2016, S.136–137). Die Diagnose, ob es sich um PSSM handelt ist sehr wichtig, da PSSM bei der Behandlung eine chrom- und proteinarme sowie zuckerarme Fütterung notwendig macht. Auf jeden Fall sollte das Pferd bei PSSM-Verdacht durch einen Tierarzt untersucht werden. Wenn PSSM nicht diagnostiziert und darum nicht behandelt wird, kann dies das Leben Ihres Pferdes ernsthaft gefährden.
Wenn das Pferd beim Reiten verspannt
Wenn ein Pferd beim Reiten verspannt ist, sollte sowohl das Equipment als auch der Reitstil überprüft werden. Pferde verspannen aber auch beim Reiten, wenn sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, falsch angeritten wurden oder Angst vor ihrem Reiter bzw. der Situation haben. Aber auch Pferde mit Gurtzwang oder Schmerzen beim Reiten können sich durch den Sport verspannen. Gerade Schmerzen, die sich durch Belastung verstärken wie etwa Hufrollenentzündungen können langfristig zu Verspannen beim Pferd führen.
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Ursachen für Muskelverspannungen beim Pferd
Pferde haben oftmals Verspannungen im Rücken, im Hals oder der Bereich auf/um die Pferde-Schultern ist verspannt. Die Ursachen solcher Verspannungen sind vielfältig und kommen meist gebündelt vor.
Mögliche Ursachen für Pferde-Verspannungen sind
- Schlecht sitzendes Equipment (besonders der Sattel)
- Reitfehler
- Falsches Training bzw. zu wenig oder zu viel Bewegung
- Muskelschwächen
- Übersäuerter Organismus bzw. übersäuerte Muskulatur
- Stoffwechselstörungen wie z.B. PSSM
- Schmerzen z.B. durch Erkrankungen des Bewegungsapparats
- Fehlstellungen
- Blockierte Gelenke
- Angst, Stress, Verhaltensstörungen
- Magnesiummangel
- Nieren- und Harnwegsprobleme
Verspannungen des Pferdes haben oft psychische Ursachen

Pferde, die sich schnell aufregen, nervös und gestresst sind, tendieren mehr dazu als entspannte und phlegmatische Tiere. Wenn wir ein grundsätzlich angespanntes Pferd haben, ist es sinnvoller bei der Ursache des Problems zu schauen: bei den Nerven. In diesem Falle können wir das Pferd mit Nerven und Psyche beruhigenden Kräutern behandeln. Dazu eignen sich beispielsweise Hopfe oder Baldrian. Mit dem Blick auf die Psyche, lassen sich die Verspannung des Pferdes lösen.
Jedoch sollte man generell nicht nach eigenem Ermessen Kräuter mischen, weil die Zusammensetzung der Kräuter und ihrer Wirkstoffe ein komplexes Thema ist. Dazu sollte man immer einen Experten zu Rate ziehen oder fertige, genau abgestimmte Mischungen verwenden.
Quellen / verwendete Literatur
- Fritz, Christina und Maleh, Souel (2016) Zivilisationskrankheiten des Pferdes. Ganzheitliche Behandlung chronischer Krankheiten. Stuttgart: Sonntag Verlag.
- Eigene Erfahrungen und Erfahrungen anderer Pferdehalter
Haftungsausschluss
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.