Sehnenschaden beim Pferd: behandeln und vorbeugen
Für unser Pferd ist der Bewegungsapparat mit seinen Muskeln und Sehnen wichtig. Wenn wir bei unserem Pferd eine Sehnenentzündung, einen Sehnenriss oder einen anderen Sehnenschaden bemerken, sollten wir unserem Pferd umgehend helfen. Dazu haben wir für alle Pferdehalter einige grundsätzliche Ideen zusammengestellt. Lassen Sie sich dabei aber bitte immer von einem für Pferde kompetenten Tierarzt beraten und bleiben Sie stets aufmerksam. Die veterinärmedizinische Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

Richtige Behandlung des Sehnenschadens beim Pferd
Eine gezerrte Pferdesehne benötigt meist einfach nur etwas Entlastung, Zeit und Pflege von außen – möglicherweise auch ein wenig Nährstoffe von innen. Hat unser Pferd mal eine gerissenen bzw. angerissenen Sehne dauert die Genesung und Behandlung des Sehnenschadens deutlich länger. Unser Tierarzt wird nach Untersuchung und Diagnose zuerst einmal Schwellung und Sehnenentzündung des Pferdes angehen. Hierzu werden meist Entzündungshemmer und abschwellende Mittel oral verabreicht. Zusätzlich kann lokal z.B. Hyaloronsäure direkt an den Sehnenschaden gespritzt werden. Die äußerliche Behandlung des Sehnenschadens beim Pferd zum Abschwellen und Durchblutungsfördern rundet die Heilung bei einer gerissenen bzw. angerissenen Pferdesehne ab.
Die Bewegungs-Therapie des Sehnenpatienten entscheidet sich meist danach, welche Sehne bzw. welches Band geschädigt ist. Manchmal ist bei Sehnenschaden unseres Pferdes sind Boxenruhe und Mini-Schritt-Touren monatelang nötig. Manch anderer Sehnenschaden heilt aber auch am besten bei ständiger, langsamer Bewegung, etwa auf einer ebenen 24-Stunden-Weide mit ruhigen Herdenmitgliedern.
Mit Kräutern und pflanzlichen Heilstoffen behandeln

Wenn wir lieber mit natürlichen Mitteln den Sehnenschaden unseres Pferdes behandeln möchten und die Nebenwirkungen so gering wie möglich haben wollen, können wir sehr gut mit Pflanzen arbeiten. Hier bieten sich entzündungshemmende, ausleitende und durchblutungsfördernde Pflanzen an. Zusätzlich sind Glucosamine aus der Grünlippmuschel sowie Silicium aus Kieselerde eine gute Hilfe, um die Sehnen und Bänder unseres Pferdes mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Natürliche Herangehensweise bei einem Sehnenschaden
- Mischung aus entzündungshemmenden, durchblutungsfördernden und ausleitenden Pflanzen
- Zusätzlich Naturstoffe wie Kieselerde und Grünlippmuschel
- sowie Leinöl (beinhaltet entzündungshemmende Stoffe)
- Äußerlich: Paste aus Bockshornklee oder Mineralerde
Jedoch sollte man generell nicht nach eigenem Ermessen Kräuter mischen und verwenden, weil die Zusammensetzung der Kräuter und ihrer Wirkstoffe ein komplexes Thema ist. Aus diesem Grunde ist es nötig einen Experten zu Rate zu ziehen oder fertige, genau abgestimmte Mischungen zu verwenden.
Wie wir Sehnenschäden beim Pferd erkennen
Eine akute Sehnenruptur, also einen frischen Sehnenriss bzw. einen Sehnenschaden beim Pferd erkennen wir meist an Hitze, Schwellung und Lahmheit. Ist eine Sehne gerissen oder gezerrt, ist manchmal auch ein sogenannter „Sehnenbogen“ sichtbar. Das ist eine Wölbung des Sehnenverlaufs nach außen (konvex). Daneben kann der Bereich rund um die Sehne einfach schwammig aussehen, die einzelnen Stränge sind nicht mehr definiert. Um den Sehnenverletzung von anderen Erkrankungen des Bewegungsapparats zu unterscheiden, sollten wir nach Abschwellung eine Ultraschallaufnahme machen lassen. Auf der Ultraschallaufnahme sind dann die Sehnenprobleme sichtbar.
Ein chronischer Sehnenschaden beim Pferd ist für uns schon schwieriger zu entdecken: Der chronische Sehnenschaden entsteht meist, wenn ein ursprünglich akuter Sehnenriss bzw. Sehnenfaserriss schlecht verheilt ist, wenn sich starkes Narbengewebe gebildet hat oder wenn Sehnen chronisch überlastet sind, wie es z.B. durch Fehlstellungen der Gliedmaßen.
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Haltungsverbesserungen als Schutz vor Sehnenschäden
Wenn Haltung, Fütterung und Belastung nicht verändert werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Pferd einen erneuten Sehnenschaden oder Sehnenentzündung erleidet, relativ hoch. Zumal das Narbengewebe des Pferdes nicht so fest ist, wie das eigentliche Sehnengewebe. Eine einmal angerissene Sehne wird also zeitlebens ein Schwachpunkt bleiben. Darum sollte ausgewogen und abwechslungsreich geritten und trainiert werden. Tiefe Böden sollten Sie meiden und nicht zu oft und zu hoch springen. Auch longieren sollten Sie eher selten. Dafür so oft wie möglich lange Schritttouren in den Trainingsplan mit aufnehmen.
Wärmestauende Bandagen und Gamaschen sind unbedingt zu vermeiden! Wenn wir die Versorgung der Sehnen und Bänder auch nachts in der Box gewährleisten wollen, sind Kompressionsstrümpfe die einzige Alternative. Neue Studien haben gezeigt, dass alle anderen Bandagen und Gamaschen mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. Wenn wir dann noch regelmäßig den Organismus entgiften, die Sehnen und Bänder mit den richtigen Nährstoffen versorgen und auf eine gute Durchblutung der Beine achten, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass unserem Pferd die Sehne wieder anreißt, ziemlich gering.
Warum Sehnen und Bänder Schwachpunkte unserer Pferde sind

Die Sehnen und Bänder unserer Pferde sind von Natur aus nicht so gut versorgt und durchblutet wie andere Körperregionen. Dies lässt sich evolutionär erklären: Überleben in der Natur ist eine Energie-Kosten-und-Nutzen-Rechnung. Mit anderen Worten: Dort wo die Natur Energie sparen kann, wird sie es tun, damit die Energiebilanz nicht ins Wanken gerät. Die Natur hat es so vorgesehen, dass ein Pferd sich 16 Stunden am Tag langsam vorwärts bewegt. Die Bewegung sorgt dafür, dass „Energie in die Sehnen und Bänder kommt“. Durch Bewegung werden die Durchblutung, der Lymphfluss und der Transport von wichtigen Stoffen angeregt. Eine interne Anregung war also nicht notwendig. Nun leben unsere domestizierten Pferde oftmals ganz anders als die Natur es vorgesehen hat. Darin liegt die Ursache eines Sehnenschadens unseres Pferdes begründet. Die Bewegung auf den ganzen Tag gesehen, ist meist deutlich reduziert, und findet dann konzentriert unter dem Sattel mit einer deutlich intensiveren Belastung von Sehnen und Bändern statt. Tiefe Matschpaddocks bzw. Hallenböden und eine oftmals übersäuernde Fütterung tun ihr Übriges dazu. So wurde der Sehnenschaden für viele Pferde zum Standardproblem in modernen Reitställen. Daher liegt die Ursache von Sehnenproblemen in der modernen Pferdehaltung.
Quellen / verwendete Literatur
- Reichling, Jürgen und Frater-Schröder, Marijke und Saller, Reinhard und Fitzi-Rathgen, Julika und Gachnian-Mirtscheva, Rosa (2016): Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag.
- Eigene Erfahrungen und Erfahrungen anderer Pferdehalter
Haftungsausschluss
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.