Kräuter zum Absetzen
In freier Natur ist die Entwöhnung des Fohlens von Mutterstute und Muttermilch ein natürlich langsamer Prozess. Sowohl der Körper der Mutter als auch die Psyche von beiden wird so sanft auf diese große Umstellung vorbereitet. In menschlicher Obhut haben die meisten Tiere dieses Glück nicht. Da wird abrubt „abgesetzt“ und getrennt. Eine große Herausforderung für den Körper der Stute, der von heute auf morgen keinen Abnehmer mehr für die produzierte Milch hat, und auch für die Psyche. Es ist also durchaus ratsam mit Kräutern vorzubereiten und zu begleiten.
Folgende Aspekte sollten phytotherapeutische Beachtung finden:
- Harmonisierung des Hormonsystems
- Regulation des Milchflusses
- Beruhigung
- Trauerbegleitung
Mönchspfeffer
Das Kraut, welches das Hormonsystem harmonisieren und wieder ins Gleichgewicht bringen kann, ist der Mönchspfeffer. Für eher wählerische Pferde empfehle ich eher die gemahlenen Körner zu nehmen. Unkomplitzierte Pferde können auch die ganzen Samen bekommen. Da Mönchspfeffer auch eine gewisse Schärfe hat, sollte bei magenempfindlichen Stuten immer auch eine puffernde Pflanze dazu gegeben werden. Hier bietet sich Kamillle an, da diese den zusätzlichen Effekt einer leichten Beruhigung hat. Zwei Fliegen mit einer Klappe also.
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Mönchspfeffer gemahlen
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Frauenmantel
Frauenmantel ist eine Pflanze, die ich immer gerne für weibliche Wesen verwende, die sich in besonderen „Frauen“-Situationen befinden. So passt diese auch gut für die Zeit nach dem Absetzen des Fohlens (und als Vorbereitung darauf).
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Frauenmantelkraut
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Milchfluss regulierende Pflanzen
Den Milchfluss stoppen können z.B. Pfefferminze, Salbei, Hopfen und Walnussblätter. Folgende weitere Effekte der e.g. Pflanzen sollten Sie wissen und ggf. puffernde Pflanzen hinzu geben: Pfefferminze wirkt kühlend, blähungswidrig, krampflösend, etc. Salbei desinfiziert. Hopfen beruhigt außerdem sehr gut! Und Walnussblätter adstringieren (das heißt, sie entziehen z.B. dem Kot Wasser) und wirken desinfizierend.
Beruhigung
Wer noch mehr Beruhigung benötigt, kann noch Baldrian in Erwägung ziehen. Allerdings ist hier unbedignt zu beachten, dass dieser mindestens 2 Wochen gefüttert werden muss, bevor er zu wirken beginnt. Dies muss man einplanen. Da es aber in Hinsicht auf die Stute sowieso sinnvoll ist, die Kräuter bereits 2 Wochen vor dem Absetzen zu füttern (Achtung: Wirkstoffe gehen durch die Milch auch ans Fohlen), sollte dies aber kein Hindernis darstellen.
Trauerbegleitung
Die plötzliche Trennung von Mutter und Fohlen kann ein traumatisches Erlebnis für beide sein. (In meiner pferdepsychologischen Tätigkeit begegnen mir durchaus solche Fälle, in denen das Absetzen Auslöser für Verhaltensstörungen war.) Die Trauma- und Trauerbegleitung ist also nicht zu unterschätzen. Und während die Kräuter eigentlich nur für die Mutterstute gedacht sind; zumindest direkt (da die Wirkung von Kräutern auf Fohlen noch nicht untersucht ist), können beide mit Kräutern wie den Lichtblick Kräutern, Bachblüten (wie zum Beispiel Walnut, Mimulus, Five Flowers, Mustard und Honeysuckle) und Aromatherapie (zB mit Mandarine, Zitrone, Basilikum) begleitet werden.
So können Sie beiden zum Beispiel die Bachblüten Honeysuckle, Mustard, Star of Bethlehem und Walnut geben (oder die Rescue bzw. Notfall Kombination). Und in Sachen Aromatherapie bieten sich stimmungsaufhellende und ausgleichende Düfte an wie Orange, Zitrone und Basilikum sowie beruhigende wie Lavendel und Kamille. Diese sollten vor der Verwendung aber unbedingt vom Pfred selbst getestet werden. (Hierzu können Sie die Flasche einfach an die Nüstern halten. Pferd/Fohlen riecht fasziniert und möchte „abbeißen“ = perfekt passender Duft. Pferd / Fohlen wendet sich ab = nicht verwenden!) Haben Sie einen Duft gefunden, den die Stute bzw. das Fohlen mag, können Sie diesen auf einem Stofffetzen in der Box oder im Auslauf unterbringen und zum Absetztermin einen Tropfen auf die Herzgegend ins Fell reiben.
Das passende homöopathische Konstitutionsmittel kann in der Trauerbegleitung auch sehr hilfreich sein. Dieses lassen Sie am besten von einem Experten – einem klassichen Homöopathen für Pferde ermitteln.
Haftungsausschluss
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.