Kräuter beim Pferde-Magengeschwür: Wirkung und Verwendung

Wenn Stress und falsches Futter den Magen zu sehr belasten, kann es zu Magengeschwüren bei Pferden kommen. Dann ist es wichtig an Hand der Symptome beim Pferd ein Magengeschwür zu erkennen. Nur so können wir unser Pferd mit seinem Magengeschwür behandeln. Deshalb möchten wir hier einige Ideen zur Behandlung von Magengeschwüren aufzeigen. Lassen Sie sich trotzdem bitte immer von einem für Pferde kompetenten Tierarzt beraten und bleiben Sie allzeit kritisch. Die veterinärmedizinische Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

Pferde-Magengeschwüre erkennen und behandeln

Bei Magenproblemen steht natürlich die tierärztliche Behandlung an erster Stelle, um den Akutzustand zu verbessern. Um Magengeschwüren und Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) beim Pferd insgesamt vorzubeugen, ist es wichtig vorbeugende Maßnahmen zu treffen.

Maßnahmen gegen Magengeschwüre und Magenentzündungen

  • Fütterung von Heu (keine Heulage oder Silage)
  • Heu engmaschigen Heunetzen für permanente Nahrungsaufnahme
  • kein typisches Kraftfutter (Hafer, Müsli, Melasse etc.)
  • Möglichst den Energiebedarf über Öle decken (mit Tierarzt absprechen)
  • keine Futterpausen, die länger sind als 3 bis maximal 5 Stunden
  • Die Arbeit stets mit Schrittpausen durchsetzen
  • Stress verringern
  • magenschützende Kräuter geben
  • Zähne-Kontrolle
  • Parasiten vertreiben und Kopper behandeln
  • selbstständige Bewegung
  • Sozialkontakte ermöglichen

Wichtig ist besonders die selbstständige Bewegung des Pferdes zu ermöglichen, d.h. eine Stunde Arbeit und 24 Stunden Box sind zu wenig. Am besten sollte das Pferd mindestens sechs Stunden Bewegung pro Tag (Koppel, Paddock, Offenstall, Führanlage, Bewegungsstall etc.) haben. Mit all diesen Maßnahmen schonen wir den Magen unseres Pferdes. So kommt es weniger schnell zur Übersäuerung des Pferde-Magens, welche die Voraussetzung für eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und eines Magengeschwürs ist. Wenn das Magengeschwür beim Pferd behandelt wird, sind Kräuter eine gute Hilfe, weil sie bei der Abheilung des Pferdemagens helfen und ihn vor weiteren Angriffen schützen. Trotzdem sollten wir immer beim Pferd auf wiederkehrende Symptome für Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen achten.

Kräuter zur Behandlung des Pferdemagens

Zusätzlich zum Tierarzt und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen sind Kräuter für den Magenschutz und die Abheilung eines Magengeschwürs beim Pferd geeignet. Zur Unterstützung der Abheilung kann man zu Kamillenblüten, Süßholz, Melisse und Pfefferminz greifen. Gerade diese Pflanzen sind für ihre heilsame Wirkung im Magen bekannt, beispielsweise die Kamille oder die Pfefferminze (vgl. Schönfelder/Schönfelder 2015, S. 114 und S. 256) gelten hier als echte Klassiker. Für eine Behandlung des gesamten Magen-Darm-Bereiches beim Pferd sind Pfefferminze, Löwenzahnkraut und -wurzel, Fenchel, Kümmel und Kamille denkbar. Jedoch sollte man nicht nach eigenem Ermessen Kräuter mischen, weil die Zusammensetzung der Kräuter und ihrer Wirkstoffe ein komplexes Thema ist. Dazu sollte man immer einen Experten zu Rate ziehen oder fertige, genau abgestimmte Mischungen verwenden.

Ursachen von Magengeschwüren bei Pferden

Magenprobleme sind bei Pferden leider sehr verbreitet: Etwa 60 % der Sportpferde und sogar mehr als 90 % der Rennpferde leiden an Magengeschwüren und Magenentzündungen. Schuld sind neben Stress zu hohe Kraftfuttermengen auf einmal (vgl. Fritz/Maleh 2016, S. 106), zu lange Fresspausen, die Fütterung von Melasse, anspruchsvolles Training ohne Schrittpausen, Medikamentengabe und physikalische Probleme.

Das natürliche Fressverhalten der Pferde

Pferde sind an sich von Natur aus darauf ausgelegt mindestens 16 Stunden am Tag grasend über die Steppe zu streifen. Dabei nehmen Sie kontinuierlich rohfaserreiches aber energiearmes Futter zu sich. Darauf ist Ihr Magen ausgelegt. Schnell verfügbare Kohlenhydrate wie sie in Hafer, Melasse, Mais zu finden sind, können vom Pferd nur mit negativen Konsequenzen für den Organismus verdaut werden. Ist der Magen zu lange Zeit ohne Futter (wie es zwangsläufig bei einer 2 oder 3 mal am Tag Fütterung geschehen muss, besonders über Nacht) greift die stetig weiter produzierte Magensäure den Pferdemagen an. Bei schneller Bewegung schränkt der Körper die Verdauung ein und die Verdauungsorgane werden mit weniger Blut versorgt. Das ist in der Natur nicht dramatisch, da sich die schnelle Bewegung meist nur auf die Dauer einer Fluchtdistanz beschränkt. Im Sport werden Pferde aber oft deutlich länger als diese Zeit kontinuierlich in höherem Tempo als Schritt gearbeitet. Auch das führt zu einer Schädigung der Magenschleimhäute.

Quellen / verwendete Literatur

  • Dietz, Olof (Hrsg.) und Huskamp, Bernhard (Hrsg.) (2006): Handbuch Pferdepraxis. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag.
  • Fritz, Christina und Maleh, Souel (2016) Zivilisationskrankheiten des Pferdes. Ganzheitliche Behandlung chronischer Krankheiten. Stuttgart: Sonntag Verlag.
  • Schönfelder, Ingrid und Schönfelder, Peter (2015): Der Kosmos Heilpflanzenführer. Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag.

Haftungsausschluss

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.

Zurück