Die Heilkraft der Kräuter – wissenschaftlich belegt & uralt

Die Heilpflanzentradition ist über 60.000 Jahre alt und ist somit die älteste Heilmethode überhaupt. Eine lange Zeit um jede Menge Wissen zu sammeln und tiefgreifende Erkenntnisse zu gewinnen – ein Erfahrungsschatz, den keine andere Heilmethode vorweisen kann. Heute gibt es jede Menge wissenschaftliche Beweise für das, was Pflanzenheilkundler schon immer wussten.

So sind viele Pflanzen inzwischen von der Kommission E als Heilmittel für spezifische Indikationen eingetragen. Und auch die Pharmaindustrie profitiert in vielerlei Form von der Heilkraft der Pflanzen. Einige der wirksamsten Hustensäfte, Tabletten bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Arthrose, Magen-Darm-Tinkturen usw., die in der Apotheke zu bekommen sind, bestehen aus Pflanzenextrakten.

Dies ist aber leider vielen Menschen gar nicht (mehr) klar.  Immer mehr Menschen haben sich weit von der Natur entfernt und haben in der Komplexität dieser Welt den Überblick verloren. Dies treibt zu weil seltsame Blüten.

Tatsächlich ist aber nicht der Mensch der Entdecker der Pflanzenheilkraft, sondern das Tier. Die Besitzerin der renommierten Freiburger Heilpflanzenschule Ursel Bühring schreibt in Ihrem Lehrwerk (Bühring, 2011: 3. Auflage, S.3): „Mündliche und Schriftliche Überlieferungen belegen die Anwendung von Pflanzen als Heilmittel bei Mensch und Tier seit Urzeiten. Immer sind es die Tiere, die dem Menschen vormachen, wie die Natur heilt; das haben verhaltenswissenschaftliche Untersuchungen zweifelsfrei ergeben.“

Sie beschreibt, wie sich verwundete Schafe in wundheilender Schafgarbe wälzen, Gemsen im antibiotisch wirkendem Alpenwegerich. Dass Feldhasen ohne ihre vielfältige „Kräuterapotheke“ an Parasiten zugrunde gehen würden oder wie Stare ihre Nester mit Kräutern polstern, die vor Parasiten schützen. (ebd.)

Heute haben unsere domestizierten Tiere kaum mehr Zugang zu einer großen Vielzahl an Kräutern. Selbst Pferde und Ponys finden auf ihren Weiden vielleicht gerade noch Löwenzahn und den giftigen Breitwegerich in größeren Mengen. Da dieses große Pflanzenspektrum aber zu ihrer Natur gehört, und das seit Urzeiten, ist es ein wesentlicher Bestandteil artgerechter Ernährung. Und weil gerade bei Pferden und auch bei Hunden, Kräuter in der Ernährung eine so große Rolle spielen, reagieren diese beiden Tierarten auch so wunderbar auf die Heilwirkung der Pflanzen.

Unterschiede von Kräutern & synthetischen Medikamenten

Beide Arten von Medizin haben ihre Vor- und Nachteile und ihre Berechtigung. Wichtig ist immer zu wissen, wann welche Mittel am besten zum Einsatz kommen sollten. So gibt es Pflanzen, die sofort wirken (wie zum Beispiel Kümmel als blähungswidriges Kraut), es gibt aber auch Pflanzen (wie Teufelskralle zum Beispiel), die erst nach einigen Wochen täglicher Gabe / Einnahme ihre Wirkung zeigen. Wer also eine akute Entzündung in den Griff bekommen möchte, ist schlecht beraten, wenn er sich für die Teufelskralle entscheidet. Gleiches gilt zum Beispiel für Baldrian: auch dieser wirkt erst nach ca. 2 Wochen. Wer also heute Abend unbedingt schnell einschlafen muss, braucht es mit Baldrian gar nicht erst zu probieren. Doch wer an einer Arthrose mit Bewegungseinschränkungen leidet, kann nicht dauerhaft Medikamente nehmen, da diese meist den Magen, die Leber oder andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Bei solchen chronischen Krankheiten zeigen die Pflanzen ihr volles Potential: sie sind nebenwirkungsarm und können so gut über einen längeren Zeitraum genommen werden.

Auch bei sehr schweren Erkrankungen (die immer ärztlich betreut werden müssen!) kann die Pflanzenheilkunde begleitend große Dienste leisten: Sie entlastet den Körper von Giftstoffen, puffert Nebenwirkungen von Behandlungen, stärkt das Immunsystem und den ganzen Organismus.

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Kein Selbstversuch ohne tiefes Wissen! Achtung! Wechselwirkungen, Nebenwirkungen, Toxizität

Viele Menschen setzen Kräuter nach Hörensagen ein, oder weil eine bestimmte Pflanze in einem Internetforum empfohlen wurde. Das ist allerdings grob fahrlässig und nicht zu empfehlen. Denn auch Pflanzen haben nicht immer die Wirkung, die wir uns wünschen oder vorgestellt haben. Bei ungünstigen Voraussetzungen und Bedingungen können auch angeblich harmlose Pflanzen tödlich sein. Auch gibt es Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, die man unbedingt kennen sollte. Ebenso wie das Wissen darüber, wie die unterschiedlichen Kräuter im Tier verstoffwechselt werden (oder eben nicht).

Es ist darum äußerst wichtig, sich entweder an einen Experten der Pflanzenheilkunde zu wenden, der bei Tieren auch unbedingt Ahnung von der speziellen Tierart haben muss. (Heilpflanzenwissen darf niemals ungeprüft vom Menschen auf ein Tier übertragen werden. Eine Katze können Sie z.B. damit töten.) Oder Sie machen sich selbst zum Experten und lernen alles, was man wissen sollte, wenn man selbstständig mit Pflanzen behandeln will:

Nötiges Wissen zur Selbstanwendung:

  • Alle Wirkstoffe und deren Wirkweisen
  • Wirkstoffgruppen und deren Einsatzgebiete
  • Wechselwirkungen
  • Nebenwirkungen
  • Dosierung je nach Lebewesen und Pflanze und Mischung
  • Verdauungs- & Stoffwechselvorgänge
  • Krankheitslehre
  • Qualitätsstufen
  • Selbst sammeln: Erntezeitpunkt, Ernteort, Ernteart, Trocknungsart- und Weise, sachgerechte Lagerung
  • Zubereitungsweisen je nach Wirkstoff
  • Extrakte, Auszüge, Dekokte etc.

Die entsprechende Lernliteratur sollte wissenschaftlichen Anspruch haben wie z.B. bei der oben zitierten Ursel Bühring (nur für Menschen). Denn leider gibt es auch im Buchhandel oder auf dem Markt der Fernlehrgänge inzwischen viel zweifelhafte Literatur.

Qualität der Kräuter für den Einkauf

Kräuter gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen. Wenn wir aber mit Pflanzen heilen wollen, brauchen wir einen deutlichen Gehalt an Wirkstoffen in der Pflanze. Ein Mindestgehalt an Wirkstoffen garantiert nur die „Arzneibuch-Qualität“, die Sie auch in Apotheken bekommen können und die Grundlage für die Herstellung von Arzneimitteln ist. Diese zu bekommen hat nur ein paar Haken:

Kräuter-Verkäufer dürfen außerhalb von Apotheken nicht damit werben, dass sie Arzneibuch-Qualität verkaufen. (Manche tun es dennoch – allerdings nur so lange, bis sie dabei erwischt werden und eine saftige Strafe zahlen müssen).

Es wird also immer wichtiger, dass der Verbraucher mündig wird und eine Qualitätsstufe erkennen lernt – unabhängig davon, was draufsteht oder eben nicht.

Hochwertige Kräuter erkennen Sie an folgenden Punkten:

  • Hochpreisig
  • Intensiver Geruch & Geschmack
  • Deutliche Farbe
  • Grober Schnitt der Kräuter
    (je feiner, desto mehr Wirkstoff geht bei den meisten Pflanzen verloren, darum gilt Pulver in den meisten Fällen nicht mehr als Arzneibuch-Qualität, selbst wenn der Ausgangsstoff eine Arzneibuch-Pflanze war.)
  • Knisternde Haptik
  • Sie können beim Händler ein Untersuchungszertifikat bekommen

Wenn Sie sich einmal den Spaß machen wollen und einen Teebeutel öffnen, von einem Tee, den Sie im Supermarkt bekommen, werden Sie feststellen, dass kaum eines der o.g. Kriterien passt. Supermarkt-Tee produziert meist nur farbiges Wasser. Darum ist er auch so günstig.

Grenzen der Pflanzenheilkunde

Jede Heilkunst hat ihre Grenzen. Keine kann alleine alles schaffen. Bei sehr schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen ist es wichtig, sich einem Arzt zuzuwenden, der auf diese Erkrankung spezialisierten ist. Zusätzlich können unterschiedliche Heilmethoden wertvolle Impulse setzen.

Literaturverzeichnis & Buchempfehlungen

  • Arbeitsgruppe Kräuter und Gewürze für Nutz- und Heimtiere (2006): Ratgeber für die Anwendung ausgewählter Heil- und Gewürzpflanzen. Wien: Eigenverlag.
  • Blaschek, Wolfgang (2016): Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH.
  • Bühring, Ursel (2011): Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. 3. Auflage. Stuttgart: Haug Verlag.
  • Brendieck-Worm, Cäcilia und Klarer, Franziska und Stöger, Elisabeth (2015): Heilende Kräuter für Tiere. Bern: Haupt Verlag.
  • Dauborn, Sylvia (2009): Lehrbuch für Tierheilpraktiker. 3. Auflage. Stuttgart: Sonntag Verlag
  • Reichling, Jürgen und Frater-Schröder, Marijke und Saller, Reinhard und Fitzi-Rathgen, Julika und Gachnian-Mirtscheva, Rosa (2016): Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag.
  • Traversier, Rita und Staudinger, Kurt und Friedrich, Sieglinde (2012): TCM mit westlichen Pflanzen. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Haug Verlag.

Haftungsausschluss

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.

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