Cushing bei Pferden: Am besten natürlich behandeln

Das „Equine Cushing Syndrom“, kurz ECS, ist eine Krankheit, für die eine übermäßige Cortisol-Produktion charakteristisch ist. Cushing ist leider bislang noch nicht heilbar. Es gibt aber inzwischen Medikamente für Pferde, welche mit der ECS-Behandlung die Auswirkungen beim Pferd teilweise sehr gut abmildern können. Zum Thema Cushing-Behandlung von Pferden haben wir hier einige Anregungen zusammengestellt. Sprechen Sie aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt. Die veterinärmedizinische Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

Symptome von Cushing beim Pferd erkennen

Bei Pferden gibt es einige Symptome, die auf ECS bzw. Cushing hinweisen können. Jedoch ist dies nur der Fall, wenn mehrere d.h. mindestens drei zusammen erscheinen.

Mögliche Symptome von Cushing beim Pferd

• gestörter Fellwechsel und lange Stichelhaare
• verbleibendes Winterfell im Sommer
• lockiges Haar (Hirsutismus)
• Hufrehe
• Müdigkeit, Abgeschlagenheit, hängender Kopf
• Speckhals
• schlechte Bemuskelung: besonders Rumpf, darum Senkrücken und hängender Bauch
• geschwächtes Immunsystem: ständige Infekte der Atemwege und Haut
• Ödem über dem Auge
• schlechte Wundheilung
• viel trinken und Wasser lassen
• Schwitzen ohne Belastung
• Sehnenentzündungen und Sehnenschwächen

Natürliche Futterergänzung für Cushing-Pferde

Cushing bzw. ECS ist eine Pferde-Stoffwechselerkrankung, bei der natürlich in erster Linie der Stoffwechsel versorgt werden muss. Pflanzliche Futter-Zusätze sind da zur natürlichen Cushing-Behandlung daher sehr gut. Mönchspfeffer gilt als eines der einzigen Phytotherapeutika, das direkt bei der Hormonstörung Cushing, die im Gehirn bzw. in der Nebennierenrinde ausgelöst wird, ansetzt und diese positiv beeinflussen soll. Die bisher hierzu getätigten ECS-Studien und Erfahrungen weichen in ihren Ergebnissen jedoch teilweise stark voneinander ab. Daher ist der Mönchspfeffer in seiner Wirkung beim Behandeln unseres Cushing-Pferdes bisher noch nicht wissenschaftlich bewiesen. Des Weiteren sind Nährstoffe aus Pflanzen und besonders Bierhefe sinnvoll, welche die Magen-Darm-Flora und den Fellwechsel unterstützen. Daneben sollte man Pflanzen im Blick haben, welche den Kreislauf und die Durchblutung in den Hufen unterstützen sollen, da gerade bei Cushing-Pferden die Hufrehe-Gefahr besonders hoch ist und man hier vorbeugen sollte. Zu guter Letzt sind kleine Knoblauchflocken auch empfehlenswert: Diesen wird eine lipidsenkende und allgemein kräftigende und appetitfördernde Wirkung zugeschrieben, was beim Behandeln unseres Pferdes mit Cushing / ECS ebenfalls wichtig ist.
Jedoch sollte man generell nicht nach eigenem Ermessen Kräuter mischen und verwenden, weil die Zusammensetzung der Kräuter und ihrer Wirkstoffe ein komplexes Thema ist. Aus diesem Grunde ist es nötig einen Experten zu Rate zu ziehen oder fertige, genau abgestimmte Mischungen zu verwenden.

Was Futterergänzung bei ECS leisten kann und was nicht

Cushing ist eine ernstzunehmende Krankheit. Erwarten Sie darum von einer Futterergänzung für Cushing-Pferde keine Wunderheilung. Denn leider gibt es keine Heilung von ECS. Lassen wir uns von der Zusatzfutter-Industrie nichts anderes weißmachen! Kein Zusatzfutter auf dem Markt kann Cushing heilen. Dies können ja nicht einmal Medikamente. Auch diese können nur die ECS-Symptome lindern, mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Das ist schon mal viel wert: Denn ist unser Pferd bei Cushing in guter Behandlung und Pflege kann es durchaus noch ziemlich alt werden. Und dies durchaus glücklich. Auch das kann ein Zusatzfutter für Cushing-Pferde leisten (wenn es gut ist und Ihr individuelles Pferd darauf anspricht). Ist die Krankheit allerdings schon sehr weit fortgeschritten, wird auch ein Zusatzfutter allein nicht mehr stark genug sein, um die Cushing-Symptome unseres Pferdes zu behandeln. Dann sollten Sie (spätestens) wirklich die Gabe von Medikamenten in Betracht ziehen und auf jeden Fall immer einen Tierarzt konsultieren.

Was wir neben Kräutern bei Cushing noch tun können

Generell sollten wir beim Behandeln von Cushing-Pferden darauf achten, den Stresslevel des Pferdes stets so niedrig wie möglich zu halten. Dazu eignen sich Kräuter mit beruhigenden Eigenschaften ganz hervorragend. Und um Stoffwechselentgleisungen zu verhindern, achten Sie auf eine nährstoffarme und rohfaserreiche Ernährung, Bewegung und harmonische Sozialkontakte. Parallel sollten mit Kräutern auch der Stoffwechsel des Pferdes unterstützt werden sowie das Thema Hufrehe im Blick sein. Es gibt auch bei anderen Auswirkungen von Cushing / ECS noch weitere Möglichkeiten zur Einflussnahme:

Wenn Cushing den Fellwechsel stört

Gegen den Hirsutismus (den gestörten Fellwechsel), der leider nicht immer durch die Medikamente in den Griff zu bekommen ist, können Sie relativ leicht etwas unternehmen: Erleichtern Sie den ohnehin schon geschwächten Organismus Ihres Pferdes, indem Sie es regelmäßig scheren.

Wenn das Pferd durch Cushing abmagert

Wenn Ihr Pferd inzwischen schon abgemagert ist, sollten Sie mit Öl eine sinnvolle Energiequelle zur Verfügung stellen, die nicht wie Hafer oder Mais zu den gefährlichen (weil schnell verfügbaren) Kohlehydraten zählt. Vermeiden Sie in diesen Fällen Melasse-haltiges Mash und grundsätzlich zucker- und stärkehaltige Futtermittel, da diese den Stoffwechsel zusätzlich belasten und die Hufrehe-Gefahr erhöhen.

Quellen / verwendete Literatur

• Fritz, Christina (2012): Pferde fit füttern: Wie ich mein Pferd artgerecht ernähre. Schwarzenbek: Cadmos Verlag.
• Schönfelder, Ingrid und Schönfelder, Peter (2015): Der Kosmos Heilpflanzenführer. Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag.