Pflanzenheilkunde für tierische Allergiker

Die Anzahl von Allergien auch bei Tieren steigt immer mehr. Die Ursachen für Allergien sind komplex und umstritten. Die Naturheilkunde sieht diese in einer Kombination aus nicht-artgerechter Fütterung, zu vielen Giftstoffen (Stoffwechselendprodukten) im Organismus (z.B. in Leber und Darm), einer entgleisten Darmflora (zu viele negative Bakterien) und Stress (dauerhafte Cortisolausschüttung destabilisiert das Immunsystem) sowie psychischen Faktoren.

Das Ergebnis sind eine steigende Anzahl an allergischen Hauterkrankungen (wie dem Sommerekzem beim Pferd, unspezifischem Juckreiz beim Hund, Kontaktallergien, usw), allergischen Atemwegserkrankungen (Allergien auf Pollen & Staub) und Nahrungsmittelallergien.

Und ist eine Allergie erst einmal ausgebrochen, darf davon ausgegangen werden, dass die Ursachen bereits Jahre im Körper gewirkt haben – ebenso langwierig ist auch eine Heilung. Hier heißt es: an allen Faktoren ansetzen und viel Geduld haben. Dann allerdings kann so manche Allergie gelindert werden, wenn nicht sogar ganz verschwinden.

Behandlungsplan bei Allergie

1.) Artgerechte Fütterung ohne Zusatzstoffe

Viele synthetische Zusatzstoffe können vom Körper nur schwer verarbeitet werden oder belasten den Stoffwechsel und die Verdauungsorgane. Die Verarbeitung nicht-artgerechter Futtermittel führt zu einem Anstieg von Giftstoffen (Stoffwechselendprodukten, Säuren etc.) im Organismus. Diese belasten die Entgiftungsorgane und schwächen sie. Weiterhin kann die artspezifische Darmflora nicht gut arbeiten, wenn sie nicht die Futtermittel bekommt, für welche die Natur sie konzipiert hat. Daraufhin gerät sie aus dem Gleichgewicht, negative Bakterien bekommen ihre Chance und nutzen sie zur Besiedelung der Darmflora. Das wiederum führt dazu, dass nun die Verdauungsleistung noch schlechter wird (denn schließlich dienen die positiven Darmbakterien zur Verarbeitung des Futters), was wiederum zu einem Anstieg an Giftstoffen führt, die im Darm entstehen. Nun ist der Darm nicht nur wesentlich mit dem Immunsystem verbunden, wie wir alle inzwischen längst wissen und allein schon aus diesem Grund ist seine Gesundheit für Allergiker von äußerster Wichtigkeit. Darüber hinaus kann die große Anzahl an Giftstoffen in Kombination mit einer schwachen Darmflora dazu führen, dass die Darmwäne durchlässig werden und Giftstoffe, die keinesfalls in den Rest des Körpers kommen dürfen, über die Darmwände genau dorthin ausweichen.

2. Entgiftung / Darmsanierung

Die Umstellung auf ein artgerechtes Futter ist eine der ersten und besten Maßnahmen, wenn man einen allergisches Hund, eine allergische Katze oder ein allergisches Pferd hat. Leider ist das meist nicht ausreichend, denn Darm, Leber, Nieren, Haut und Lunge sind bereits belastet. Darum sollte es im zweiten Schritt darum gehen, den Körper von diesen Stoffwechselendprodukten vorsichtig zu befreien. Hierzu dienen Pflanzen, welche die Darmflora von negativen Bakterien befreien und die o.g. Entgiftungsorgane anregen und stärken. Ich würde die Darmsanierung und die Entgiftung in zwei aufeinanderfolgenden Kuren machen, um den Organismus nicht zu sehr anzustrengen.

 

Leider ist es meist nicht ausreichend, der Darmflora einfach positive Bakterien zuzuführen. Zum einen ist es fraglich, inwieweit diese überhaupt im Darm ankommen. Und zum zweiten werden diese nichts ausrichten können, wenn die negativen Bakterien den Platz bereits komplett eingenommen haben. Es muss also zuerst „Platz geschaffen werden“ und dann können Sie die Darmflora mit Pre- oder Probiotika versorgen.

Negative Darmbakterien vertreiben Sie u.a. mit einer Kombination aus Pflanzen, welche Bitterstoffe, Scharfstoffe und Senföle beinhalten. (Wenden Sie sich hierfür unbedingt an einen Experten, denn zum Teil befinden wir uns hier schnell im Giftstoffbereich.) Eine Kur von 4 Woche müsste ausreichen. Dann können Sie mit einer 6 wöchigen Kur entgiften.

Diese zweite Kur sollten sie mindestens 2 x im Jahr durchführten – idealerweise zur Fellwechselzeit im Frühjahr und im Sommer.

3. Stoffwechsel umstimmen / Symptome lindern

Außerhalb der unter Punkt 2 gekannten Kuren, gibt es Pflanzen, welche sowohl die Symptome lindern können als auch den Stoffwechsel langfristig umstimmen können:

 

  • Stiefmütterchenkraut (cortisonähnlich, stoffwechselumstimmend, Hautstoffwechsel anregend, auswurffördernd z.B. bei Husten oder Schnupfen)
  • Süßholzwurzel (cortisonähnlich, leberunterstützend, auswurffördernd, antibakteriell)
  • Kurkuma (Leber stärkend, Gallenfluss fördernd, natürliches Antihistaminikum, entzündungshemmend, cortisonähnlich)
  • Thymian (auswurffördernd und lindernd bei allergischem Husten)
  • Weihrauch (entzündungshemmend, bei asthmatischen Beschwerden)
  • Vitamin C haltige Pflanzen & Früchte (wie Hagebutten)

Zur Linderung von Symptomen der Atemwege, der Haut oder des Verdauungstraktes sind Mischungen zu bevorzugen, die sich speziell diesen Bereichen widmen.

4. Immunsystem stärken / umstimmen

Allergien sind eine Überreaktion des Immunsystems: es schießt sozusagen mit Kanonen auf Spatzen. Lange Zeit galt darum in der Naturheilkunde die Regel, dass Allergiker keine Immunsystem-stimmulierenden Pflanzen wie z.B. Echinacea (Purpursonnenhut) bekommen dürften, um das überreagierende Immunsystem nicht noch mehr anzuregen. Heute weiß man allerdings, dass das Immunsystem eines Allergikers auch oft zusätzlich geschwächt ist – kein Wunder bei diesem Dauereinsatz! Es gilt also, das Immunsystem zu stärken, ohne es zu sehr anzuregen. Hierzu haben sich u.a. folgende Pflanzen bzw. Öle bewährt:

  • Schwarzkümmel / Schwarzkümmelöl
  • Taigawurzel oder Ginseng
  • Zistrose
  • Vitamin C haltige Pflanzen & Früchte wie Hagebutten
  • Zink-haltige Pflanzen wie Brunnenkresse
  • eine grundsätzlich sehr gute Versorgung mit Nährstoffen

5. Barriere stärken

Bei Allergien ist immer die Barriere zwischen innen und außen gestört – sei es an der Haut oder den Schleimhäuten der Atemwege oder des Darms.

Sich diesem Aspekt zu widmen, macht zusätzlich zu allen anderen sicher Sinn. Quercus-Präparate z.B. von Weleda oder Wala dienen hierzu.  (Quercus = die Eiche. Die Eiche hat eine so gute Barriere durch Ihre Bitterstoffe, dass sie in morastigen Gebieten stehen kann, mitten im Wasser, ohne zu verfaulen! Aber Achtung: Eichenrinde ist giftig, also nur als standardisiertes Fertigpräparat nutzen.)

Der Aspekt der Barrierestärkung bezieht sich natürlich nicht nur auf den Körper sondern auch auf die Psyche:

6. Psychische Ursachen ansehen & Stress reduzieren

Psychische Aspekte von Allergien können zum einen in einer zu schlechten oder zu starken Abgrenzung gegen die Außenwelt liegen. Oder/und in inneren Kriegsschauplätzen (wenn z.B. Wut gefühlt aber nicht ausgedrückt werden darf und sich dann nach innen richtet).

Besonders wichtig ist bei Allergikern, dass sie so wenig wie möglich Stress ausgesetzt sind. Denn Stress, gerade Dauerstress, führt zu einer ständigen Ausschüttung von Cortisol, was das Immunsystem nachhaltig zerstört.

Haftungsausschluss

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und repräsentiert nur die der Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens bekannten Methoden, Vermutungen und Fakten, und entbindet den Tierhalter weder von seiner Verantwortung seinem Tier gegenüber noch von seiner Pflicht, bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden und sich eine Fachmeinung einzuholen. Wir übernehmen keinerlei Haftung.

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